Donnerstag, 15. März 2012

Landscape

 
Posted by Picasa

Schlafen und Aufwachen

Hier geht man mit der Sonne schlafen und steht mit ihr auf. Gegen 05:00h gibt es die erste Hahnaktivität in Form von lautem Krähen, schnell folgt der Mensch. Pflanzen gießen und Tiere pflegen. Die Sonne scheucht uns aus dem Bett. Lautes Rufen der Fischer und Monsching, der Futter möchte. Manchmal kann man sich nochmal umdrehen. Aber 20:00h ist eine echt späte Uhrzeit, um schlafen zu gehen. Die Morgendusche ist ein guter Freund. Zähneputzen und der Sonne beim erwachen zuschauen. Otto gießt die Palmen. naja, widerwilliges erwachen. Philippino- Rhythmus.

Bilder: Hoch den Fluß: Hängebrücken

 
 
 
 
Posted by Picasa

Das Lachen der Philippinos


Anders als bei uns reagiert man hier mit einem Lachen auf unbekannte Situationen. Man müßte ein Lexikon des Lachens erstellen. Fällt man hier zu Boden, lacht man und wartet, bis sich die betroffene Person von alleine aufrappelt. Würde man helfen und hinlaufen, würde man das Augenmerk auf das Missgeschick der gefallenen Person lenken. Hier lacht man und hält sich zurück, erst wenn es gar nicht anders geht, wird Hilfe angeboten. Auch fühlt man sich als Europäer ausgelacht, obwohl die Philippiner es nur lieb meinen. Ein Missgeschick wird hier weg gelacht. Bei öffentlichem Streit würde man hier das Gesicht völlig verlieren.

Man grüßt hier auch, indem man lacht und die Augenbrauen hoch zieht.

Cobra- was mit der Kokusnuss passiert


Cobra wird an den Straßen getrocknet. Erst wird die Kokusnuss gepflügt und das weiche weiße Fleisch, sowie die Milch vollständig verwertet. Dann wird der innere Teil, das Stück vor der Schale getrocknet und auf Gestellen angeräuchert. Wenn das Fleisch leicht geräuchert ist, dann wird es zum Trocknen auf die Straße gelegt. Nach einiger Zeit wird er je nach Feuchtigkeitsgehalt von großen Händlern aufgekauft und das Öl wird in Fabriken gewonnen. Das Gewebe der Kokusnuss wird als Zündemittel für das tägliche Feuer verwendet. Die äußere Hülle (der harte Teil) wird zu hochwertiger Holzkohle verbrannt.

Adler oder Falke?


Von unserer Terrasse aus können wir den Nationalvogel der Philippinen beobachten. Ein rostroter Greifvogel mit einem weißen Kopf. Er ähnelt sehr stark dem U.S. Eagle. Er huscht mit weit ausgebreiteten Schwingen über den Strand und verfolgt die Fischer mit ihren Booten raus aufs Meer. Rainer sagt, es sei nur eine Falkenart. Ich finde die Vorstellung, dass es sich um einen Seeadler handelt viel romantischer! Wir können also jeden Tag Seeadler beobachten!

Bilder: Den Fluß rauf!

 
 
 
 
Posted by Picasa

Bilder: Lakting Wasserfall

 
 
 
Posted by Picasa

Bilder: Tour Lakting Waterfall

 
 
 
 
Posted by Picasa

Hoch den Fluß!

Wieder auf die Bikes geschwungen und auf zum zweit größten Fluß der Insel. Eine gewundene Straße entlang durch die vielen kleinen Dörfchen, immer bergauf, immer Rainer mit seiner Endura hinterher. Meist auf halb geteerten Straßen. Toller Blick auf die Berge und Reisfelder. Wieder ursprüngliche Dörfer mit frei laufenden schwarzen Schweinen, die ihren Durst am Fluß stillen. Die Stille wir nur durch das Krähen von Hähnen und das Piepsen von Küken und dem Rauschen des Wassers unterbrochen. Wir wandern am Flußlauf entlang. Folgen dem Wasserlauf bergwärts. Klares und durchscheinendes Wasser. Nach einer Biegung sind wir am Regenwald angekommen. Eine Nische im Fels, die der Fluss tief ausgewaschen hat. Ideal zum Baden. Klares und türkiesfarbenes Wasser finden wir hier. Dazu Bäume in hellem Grün. Hier bleiben wir erst mal und lassen die Seele baumeln. Paddeln im flachen Flußwasser herum, beobachten die Krebse und die kleinen Süßwassershrimps. Wer kann die flachen Flusssteine wie oft auf den Wasser aufsetzen lassen. Die Sonne hat unheimliche Kraft. Auf jeden Fall gut eincremen. Ich habe Sonnenbrand auf den Augenlidern.

Wir sind über mehrere Hängebrücken gefahren. Man kann durch Metallstäbchen den Fluß sehen. Leicht unheimlich und schwankt. Auf dem Weg eine große verletzte Echse ohne Schwanz. Kommt einfach aus den Bäumen gefallen und blutet vor sich hin.

Und dann die schwarz gelben Hornvögel mit ihrem melodischem Ruf … . Heißt das wohl Gutes für die Meisterschaft??

Sushimi

 
 
Posted by Picasa

Essen auf Sibuyan


Essen bei Rainer ist lecker. Er hat super Pizza, Salat und Fisch! Bei uns ist die Auswahl leider grenzwertig. Rühreier mit Gemüse zum Frühstück und entweder Fisch oder Huhn am Abend. Der Fisch alla philippino Style hat dazu geführt, dass der rote Hauskater Monsching einige Tage reichlich Futter im Napf hatte.Hatte er die Tage zuvor noch lauthals und vehemnt gebettelt, hatte er zwei Tage lang einen kugelrunden und prall gefüllten satten Katerbauch! Sein Betteln klang auch eher erschöpft und nur halbherzig. Er schlief auch viel auf dem Fußabtreter. Sogar der eine oder andere magere Straßenhund hat einen Fischschwanz (heimlich auf den Strand geworfen) abbekommen. Ein Hund kam sogar zurück, nachdem er die unverhoffte Gabe mit unbekannten Ziel weggeschleppt hatte, um nach weiteren geheimnisvollen Gaben zu suchen.

Der Gelbflossen Thunfisch

Es gelang uns, am frühen Morgen direkt vom Fischer einen Gelbflossen Thunfisch zu ergattern. Über 7 kg schwer. 80 PHP pro Kilo. Erstmal gesichert und dann zu Rainer geschleppt. Er verspricht uns ein kulinarisches  Highlight  mit rohem Sushimi und Fischfilet.Das Vieh war esrtaunlich schwer!

Moskitos und anderes


Die Höllennacht: Moskitokampfgeschwader haben sich augenscheinlich heute des Nachts Zugang zu unserem Bett verschafft. Nachts haben sie mich mit unzähligen Stichen in die Fußsohlen und zwischen die Zehen gequält. Trotz „Anti Bite!“. Auch Mentholöl nützt nichts gegen die Pest. Und Rummeckern auch nicht. Sie warten immer bis man den Zustand des Halbschlafes erreicht hat, und sirren dann irgendwo am Körper herum, so dass man anfängt entnervt um sich zu schlagen. Ansonsten gibt es hier auch noch kleine und bösartige Ameisen und kleine grüne Spinnen. Man sitzt unschuldig am Tisch, liest und wird dann plötzlich und unerwartet in den Zeh gebissen. Die Ameisensäure ist auch nicht gerade angenehm. Dann fallen noch kleine und große Kokusnüsse bei Wind aus den Palmen. Gefahrenzone.

Ich kann nur „Bactroban“ empfehlen. Das ist eine antibiotische Salbe, die gegen Entzündungen hilft. Kostet 320 PHP und zaubert alles innerhalb von zwei Tagen weg. Falls man doch gekratzt hat! Gibt es in der Apotheke. Hier ist ja alles rezeptfrei.

Bilder Wasserfall eins und Hauskater Monsching

 
 
 
 
Posted by Picasa

Relaxing and Touring


Die letzten Tag haben wir entweder mit beaching oder mit Ausflügen zu Wasserfällen verbracht. Die Ausflüge haben uns meist längere Fahrzeiten über Buckelpisten beschert und waren daher naturgemäß von eher ruhigen Tagen abgelöst. Auch heute tut mein Rücken noch ganz schön weh. Wir haben jetzt insgesamt zwei Wasserfälle besucht. Rainer hatte sie uns empfohlen und den Weg beschrieben.

Der erste lag vor der Stadt Santa Fe. Wir sind mit unseren Rollern hinter einer längeren Brücke nach rechts in Richtung Inselzentrum eingebogen. Dann über unbefestigte Sandstraße ein Stück den Berg rauf und dann 25 Minuten zu Fuß. Da Sonntag war, konnten wir einigen Philippinos bis zum Wasserfall folgen. Er ergoß sich von einer ca. 15m hohen Felswand über mehrere Kaskaden in ein schönes Becken. Leider lag es im Schatten und hat uns nicht so zum Baden eingeladen. Dafür war es spannend, den Jugendlichen zuzuschauen, die mit verwegenen Rückwärtssalti von der Felswand in die Becken sprangen.

Danach ein Tag mit Massagen. Eine kostet hier 300 PHP. Eine Pediküre 50 PHP. Gleichzeitig erfährt man von der Masseuse den neuesten Inseltratsch. Meine Nägel sind jetzt knallrot.

Gestern waren wir bei den Lakting Wasserfällen. Die sind ca. 3 km hinter der Stadt Santa Fe. Wir haben an der Grundschule der Stadt Taglobo angehalten. Dort haben wir einen Guide organisiert, der uns auf einem abenteuerlichen Weg, den wir niemals selbst gefunden hätte, gen Berg und Wasserfall führte. Es war erbärmlich heiß und ich hatte kleine Hitzebläßchen überall an den Schultern. Dafür war unser Führer sehr fürsorglich, Er begutachtete jeden Stein, ob er auch fest saß,um einen Sturz zu verhindern. Er führte uns über abgezäunte Wiesen mit Wasserbüffeln und Kühen und durch Bananenplantagen und Reisterrassen. Kurz ehe ich endgültig die Nase voll hatte, haben wir den Wasserfall erreicht.

Er strömte durch eine kleine Schlucht. Es hatten sich mehrere kleine Becken gebildet, in denen man mal mit mehr oder weniger Kraxelei eine Abkühlung genießen konnte. Aber an ungestörtes Abkühlen war nicht zu denken. Schon nach kurzer Zeit hatten sich 28 Kinder um uns geschart, die uns bestaunten. Wir waren dort angekommen, wo man noch nie einen Weißen gesehen hatte. Komisches Gefühl. Wir waren auf Boracay letztendlich ungestörter. Witzig. Aber alle waren sehr freundlich. 

Auch auf der Bikefahrt hört man über all: „Hey Joe! I love you! Whats your name!“. Die Begrüßung, die aus der Zeit der Amerikaner übrig geblieben ist. Hühner huschen samt Kücken über die Straße. Schweine suhlen sich in Schlammgrube, Ferkel wühlen neben der Straße im Laub. Menschen auf Reisfeldern bei der Ernte. Wasserbüffel und neben ihnen weiße Reiher, vor der atemberaubenden Landschaft. Hat man Hunger, steigt man vom Bike und tut sich an den Spießen der Straßenküche gütlich: Hühnerleber, Hühner- und Schweinefleisch. Überall kann man sich völlig frei bewegen. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.

Die Strecke mit den Bikes zur Villa zurück schien immer länger zu werden. Irgendwann verspannt sich die Schultermuskulatur und jeder Stein scheint ein persönlicher Anschlag zu sein.

Heute haben wir nur entspannt. Es war ein sehr heißer Tag. Erst der Abend bringt angenehme Abkühlung. Es weht ein starker Wind und die See bricht sich mit hohen Wellen am Strand. Eine angenehme und willkommene Abkühlung. Der gestrige Tag hat zu unangenehmen Kopfschmerzen geführt. Zu viel Sonne.
Dafür haben wir am Abend die schönsten Sterne gesehen. Ehrlich gesagt habe ich noch nie so viele klare Sterne gesehen, wie Puderzucker über den Himmel gestreut. Man konnte die Ausläufer der Milchstraße erkennen. Wir sind mitten auf dem Heimweg alle erstarrt stehen geblieben und haben ehrfürchtig hinauf in den Himmel gestarrt. Dazu das Zirpen der Zikaden und der weit hallende „Gecko“ Ruf. Jeder, der schon mal in den Tropen war, weiß, welches Geräusch ich meine. Der Gecko hat sich seinen Namen selbst gegeben.

Vielleicht ahnt man beim Anblick der Sterne, wie weit wir wirklich von zu Hause weg sind. Wir sind weit entfernt von jeder Konsumgesellschaft, leben neben Menschen, die in Bambushütten schlafen und sich an der Dorfquelle waschen. Sie lachen trotzdem. Und man darf sich das nicht falsch vorstellen. Die kleinen Bambushütten sind gepflegt und von kleinen, bunten Gärten umgeben. Die Prioritäten verschieben sich. Manches scheint für uns so wichtig zu sein, was doch tatsächlich gar keinen Wert hat. Und am Ende bleibt nur das Geräusch der Wellen in der Nacht übrig. Das Geräusch der Wellen, dass uns sanft in den Schlaf wiegen würde, hätte nicht unser Moskitonetz irgendwo ein Loch!

Freitag, 9. März 2012

Rainers Bar- Kontakt mit Auswanderern

Gestern Abend waren wir bei dem berühmten Rainer essen. Rainer Harenkamp hat vor 14 Jahren hier die kleine deutsche Kolonie gegründet. Das Haus was wir gemietet haben, gehört auch einem Deutschen. Rainer ist ein sympathischer Mensch, der gerne sein Insiderwissen mitteilt. Er war sehr freundlich und aufgeschlossen. wir haben uns nett unterhalten. Anfangs sprach er, ohne es zu bemerken, Englisch mit uns und wir antworteten auf Deutsch. In der Bar saßen auch noch ein paar weitere Deutsche. Sie erörterten die kleinen Problmchen des Alltags, ohne die deutschen Bequemlichkeiten. Wir können das nachvollziehen. Das Toilettenpapier ist hier zum Beispiel unheimlich teuer. Die Philippinos kommen ganz ohne aus.


Das Essen in Form einer Tuna Pizza war auch super lecker. Wir werden nochmal vorbei schauen, um uns Ausflugtips zu holen.

Viele Grüße nach Hause.

Entschuligt bitte die Bildqualität. Das Netz ist hier so langsam, dass die Bilder stark verkleinert werden müssen.

Bilder Sibuyan




I´m on Island Time

Wir haben auf Sibuyan ein Haus gemietet. Ein nach traditioneller Art erbautes Bambushaus direkt am Strand. Der Strand ist nicht weiß, sondern eine Mischung aus dunklem Zucker und Kieselsteinen. Aber zum Schwimmen voll ok. Wir haben ein offenes Bad mit einer Dusche unter freiem Himmel.

Beim Einschlafen hören wir das Rauschen der Wellen. Von der Terrasse aus sehen wir das Meer. Was will man "Meer"? Die Eigentümer haben das Haus schön eingerichtet und es ist sehr offen. Balistyle. Wir fühlen uns gleich zu Hause.

Den Tag haben wir mit Schlafen, erholen und Einkäufen verbracht. Die kleine Stadt hat erstaunlich viele kleine Läden mit Gemüse, Obst und Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs. Unsere gewohnten Luxusgüter sind nicht vorhanden, auch nur eine Art von einheimischen Reis. Wir können aber gut damit leben. Wir wollen ja auch die Welt für ein par Tage abschütteln.

Auch diese Insel schein landschaftlich ein kleine Einod zu sein. Kurz hinter unserem Haus beginnen die Reisfelder. Ich habe schon die Wasserbüffel inklusive Reiher beobachtet. Sehr fein.


Höllentrip


Reise von Boracay nach Sibuyan 06:00h bis 23:00h- vier Inseln an einem Tag
Dieser Trip wird in die Geschichte eingehen als der „Höllentrip“.

Zusammenfassung:

Aufstehen um 07:30h – auschecken beim Straw Hat Inn – mit dem E-cycle zum Fährhafen nach Boracay- mit dem Wassertaxi zum Jettiport Caticlan der Insel Aklan- Fährticket nach Romblon Insel Tablas, sich von Einheimischen Reiseweg aufzeichnen lassen – um 09:30h mit der Pumpbootfähre 3h nach Looc Tablas- mit Tricycle zum Busterminal- 3h Mit dem Jeepney nach San Agustin- Angekommen um 15:00h- 4h Special Ride mit Fischerboot (4m lang und 60 cm plus Auslieger Pumpboot) nach Sibuyan Hafen San Magdwang- aufgrund von starker Strömung im Nirgendwo am westlichsten Punkt der Insel- kurzer Kontakt mit der sehr einheimischen Dorfbevölkerung- Organsisieren eines fahrbaren Untersatzes für 58 km zum Endziel- 3h Fahrt mit einem Tricycle und zwei Singlebikes über Sand- und Buckelpiste.

Das war ein Erlebnis der Extraklasse. Nachdem wir die Fahrt geschafft haben, stellen sich langsam positive Aspekte ein.

Wir haben zuvor schöne entspannte Tage an den herrlichen Stränden von Boracay genossen und es uns in unserer Lieblingsbar, dem Red Pirate an der Bootstation drei gutgehen lassen.

Gestern Morgen haben wir das „Straw Hat Inn“ um 07:30h verlassen. Unser erstes Ziel war der Fährhafen von Caticlan. Von dort sollte eine Fähre direkt nach Romblon fahren. Wir hatten in den letzten Tagen zwei Mal am Schalter nachgefragt, wie wir nach Sibuyan kommen. Und dieser Weg war uns beschrieben worden. Ein Pumpboot von Boracay aus ließ sich beim besten Willen nicht organisieren. Später sollte sich herausstellen warum. Ich sollte noch erwähnen, dass Vollmond war.

Der Schalter war ein kleiner Plastiktisch, der nur morgens um 09:00h geöffnet hat. Als wir dann mit samt Gepäck auftauchten und sagten, wir wollten nach Romblon, stellt sich überraschendes heraus:  Das Ganze ist die Provinz Romblon und die Fähre fährt nur zur Insel Tablas. Zwischen unserem Ferienhaus und Tablas liegen aber noch weitere zwei Inseln und rund 100km. Aha. Schnelles Umorganisieren war gefragt. Gott sei Dank befand sich unter den vor dem Hafen herumsitzenden Filippinos ein älterer Herr, der englisch sprach und uns den vollständigen Reiseweg aufzeichnen und beschreiben konnte. Wir haben bei den Einheimischen wenigstens für Lacher gesorgt.

Fährfahrt

Die Fähre mußten wir trotzdem nehmen. Ein Ticket hat 300,- gekostet. Die Fähre muss man sich folgendermaßen vorstellen. Ein einstöckiges Pumpboot mit Holzdach, einer 1.60m hohe Decke und tiefen Balken. Einige hatten eine Ausbuchtung an der Stelle, an der sich die Fährgäste öfter den Kopf stoßen. Drinnen Holzsitzbänke. Alles dunkel und offene Fenster mit Holzschiebeläden. Die Fahrt begann mit einer 25 minütigen Predigt durch einen baptistischen Pfarrer. Schwimmwesten oder etc. waren nicht eingeplant. Jetzt verstehen wir auch die Bedeutung der Bezeichnung „Kirchenschiff“. Ähnlichkeiten ließen sich nicht leugnen oder übersehen. Nach drei Stunden waren wir in dem Fährhafen Rocco angekommen. Die Landschaften der Insel stellten sich als überraschend schön heraus. Sanfte Hügel und Palmenwälder, die in der Sonne glitzern. Türkises Wasser vor weißen Stränden. Die Fähre sollte noch das bequemste Fortbewegungsmittel des Tages werden.

Fahrt mit dem Jeep (120 Pesos)

Von Rocca nach San Agustin – 3h

Dann kam das Jeepney. Das „Terminal“ bestand aus einem der bunt bemalten und chrome verzierten Fahrzeuge, das auf der sandigen Dorfstraße stand und auf seine Fahrgäste wartete. Uns blieb keine Wahl, als dieses zu nehmen, da wir nicht wußten, wann das nächste startet. Obwohl wir alle uns gerne ein paar Minuten hingesetzt hätten und einen menschlichem Bedürfnis nachgegangen wären. Das neue Fahrzeug war unverschämterweise wieder nur auf philippinische Größen zugeschnitten. Flache Decke und in der Mitte verstellte eine zusätzlich rein gestellte Holzbank die Beinfreiheit. Durch das Bodenblech war zerlöchert und man konnte die Straße sehen. Aber die Federung war super. Die Plätze waren bis auf den letzten besetzt mit uns und Philippinos aller Altersklassen und Beladungsstufen: ältere Frauen mit Eierpaletten und Kochtöpfen, Schulkinder und Reisende mit zig zur Tragetasche umfunktionierten Kartons. Die Fenster waren leider recht tief, so dass man nur hin und wieder einen Blick auf die vorbeihuschenden Reisfelder, Berge und Dörfer erhaschen konnte. Wir konnten nicht einen anderen Touristen sehen (außer einem Schweden, der mit uns zusammen in gleiche Richtung unterwegs war). Zwischendurch wußte man nicht wo man gerade unterwegs war: Karibik, Thailand oder Cuba. Die Insel schien landschaftlich sehr schön zu sein. Ich wäre gerne länger geblieben, um mir in Ruhe einen Eindruck zu verschaffen. Leider hatten wir ja vorgebucht.

Wir waren völlig „out of the beaten path“.

Das führt uns zur nächsten Station:

Special Ride nach Sibuyan

Am Hafen angekommen, fanden wir einen ruhigen kleinen Ort vor. Der Hafen bestand aus einem langen Betonsteg und einigen kleinen Fischerbooten. Außerdem gab es noch eine kleine Bar, in der wir uns mit einem San Miguel Beer den Staub aus der Kehle spülten. Damit haben wir wahrscheinlich den Monatsvorrat verbraucht. Dann ging das Feilschen um ein Boot los. Gleich waren wir von mehreren Fischern umringt, die Angebote machten. Wir brauchten aber erst Mal eine Pause. In der Kneipe saß ein Philippino, der unseren Vermieter aus Sibuyan kannte. Er hieß Ronald und machten einen ganz guten Eindruck. Er empfahl uns, lieber in der Stadt zu schlafen und am Morgen die Fähre nach Sibuyan zu nehmen. Er wolle uns aber, falls wir unbedingt übersetzten wollten, auch ein Boot vermieten, bevor uns die anderen Fischer abziehen. Er werde auch mitfahren, um uns auf Sibuyan die Weiterfahrt zu organisieren.

Wir entschlossen uns, für 6000 PHP ein Fischerboot für 6 Personen von ihm zu mieten. Die See sah sehr ruhig aus und das Boot recht groß. Erstaunlich, wie sich das Größenverhältnis im Laufe der Überfahrt komplett umdrehte.

Nachdem sich alle Personen inklusive unser Rucksäcke im Boot befanden, hatten wir wenig Platz. Ich saß ganz oben auf den Rucksäcken in der Mitte des Bootes und meine Beine hingen über die Seite direkt über dem Wasser. Das erste zwei Drittel der Fahrt war angenehm. Das Wasser ruhig und die Sonne strahlte. Kaum bogen wir in die Meerenge vor Sibuyan ein, schlug das Wetter um. Es kam starker Wind und Wellengang auf. Das Boot schien im Verhältnis zu den Wellen immer kleiner zu werden. Außerdem tauchte der Bug auch immer öfters in den Wellentälern tief ins Wasser ein, so dass wir nach zehn Minuten klatsch nass waren. Nachdem wir schon echt Bedenken hatten und umkehren wollten, kamen uns mehrere Paddelboote von einheimischen Fischern entgegen. Diese waren völlig ungerührt. Auch unsere beiden Bootsführer hatten total Spaß. Wir sind sowas halt nicht gewohnt.

Die Rucksäcke wurden auch öfters überspült. Spontan musste ich an unsere Bekannten aus Camiguin denken: Bei einem Special Ride wird man auf jeden Fall nass!!! Stimmt.

Schön war der unglaublich klare Sternenhimmel, mit einem Vollmond, der zum Greifen nah schien. Wir sind genau auf seiner Spiegelung auf See entlang gefahren.

Der Vollmond war auch der Grund für das Wetter übrigens.

Die Sonne ging gegen 18:00h unter und wir waren immer noch mitten auf dem Wasser. Wenigsten spendete der Vollmond Licht. Trotzdem waren wir erst gefühlte zwei Tage später und reichlich durchgeschüttelt vom Meer an Land gespült worden. Mitten im Nirvana am Strand, an einem kleinen Dorf. Wir konnten wegen der starken Strömung nur da anlanden. Unsere beiden Begleiter sprangen sofort hektisch von Bord. Wir dachten, wir laufen auf oder so. Suchten schon nach der Taschenlampe.Aber nein, man mußte sofort einem dringendem menschlichen Bedürfnis nachgeben und pinkelte unsisono ins Meer. Dann wurden die Rucksäcke an Land geschleppt. Was nicht so einfach war, da wir mit dem Boot auf einem Riffdach lagen. Überall Weichkorallen und im Dunkeln undefinierbares Zeug. Der kleine Lichtkegel meiner Taschenlampe half da nur begrenzt.

Wenigstens hatten wir es geschafft, Sibuyan noch an einem Tag zu erreichen. Und obwohl wir ziemlich nass waren, haben wir einen einmaligen und unglaublichen Trip über das Wasser erlebt.

Im Dorf angekommen wurden wir sogleich von freundlichen, aber neugierigen Menschen aller Altersklassen umringt. Nachdem Motto: kommt mal alle raus Europäer anschauen! Besonders die Kleinesten staunten uns mit kugelrunden Kinderaugen an.Wir fühlten uns mit unseren durchnässten Klamotten völlig deplaziert. Wir kamen erst mal im Wohnzimmer einer Bambushütte unter. Ronald verhandelte schon mal, während wir TicTacs an die Kinder verteilten. Wir haben für Monate andauernden Gesprächsstoff im Dorf gesorgt. Besonders der Abgang.

Ride the Bike!

Erst sollten wir mitsamt Rucksack am Buckel jeder auf einem Singlebike mitfahren. Dann haben wir aber noch ein Tricycle dazu bekommen. Die Rucksäcke und wir beiden Ladies fuhren mit dem Gepäck. Die beiden Boys auf dem Bike. Ich saß hinter dem Fahrer, seitlich. Meine beiden Beine baumelten links vom Bike in der Luft. Ich schwebte entweder über dem Abgrund der Klippen, oder wurde an verschiedenen Körperteilen zerschrammt. Entweder an der linken Kopfseite, am Schädeldach, oder hinten an der Wirbelsäule. Ich habe unzählige Beulen. Das ganze ging dann 3h. Ich habe die endemische Tier- und Pflanzenwelt der Insel kennengelernt, in dem ich sie mir von den Waden abkratzte.

Als die beiden Typen an uns vorbei fuhren, sahen sie aus wie die Jungs aus "Long Trip Round".

Und wer kann schon von sich behaupten, er habe die halbe Insel, die Mangrovenwälder und Palmenhaine, die Reisfelder und Wasserbüffel bei Mondschein gesehen.

Die Straßen waren schlecht. 200m gute Straße wechselte sich mit einer Buckelpiste von 2km ab. Entweder es gab Straße mit Schlaglöchern, oder mit schlecht ausgebesserten Schlaglöchern oder gar keinen Schlaglöchern, aber dafür Sandpiste mit Regenlöchern. Dazu gute Brücken oder Brücken mit Löchern. Das ganze führte durch schlafende, aber gepflegte und hübsche Dörfer. Und Staubwolken, falls einen die Singlebikes überholen.

Die einzigen, die unser Vorbeifahren bemerkten, waren die Hunde, die auf der Straße schliefen. Sie hoben ihre Köpfe und verfolgten uns mit müden und fragenden Augen. Hier und da hopste auch eine große Kröte über die Straße.

Völlig übermüdet und mit taubem Hintern sind wir dann um 23:00h endlich in Marilag angekommen. Viel blieb vom Tag nicht mehr zu sagen. Ich habe mir eine Dusche gegönnt und bin dann ins Bett gefallen.

Sonntag, 4. März 2012

Kontrastprogramm bantayan: Boracay

Boracay ist das krasse Kontrastprogramm zu Bantayan. Die 20 Touristen, die man alle mittlerweile persönlich kannte, haben wir gegen eine gut gelaunte,partyorientierte Masse aus Japanern, Philippinos und Europäern getauscht. Abend steppt der Bär zwischen Bootstation zwei und eins. Bootstation drei (wo wir sind) ist ruhiger. weniger Menschen und Buden, aber trotzdem coole Bars wie das Treehouse oder das Red Pirate. Links liegt der Strand und die Palmenhaine, kleine Sandstraße und recht davon restaurants und Souveniershopps ohne Ende. Gestern Abend Fireshow und Barbecues. Alles sah recht lecker aus. Wahrscheinlich landen wir heute Abend im "Blue mango". Hier kriegen wir von unserem Hotels aus 25%. Und die Meeresfrüchte haben schon anprechend ausgesehen. Livemusik an jeder Bar. Alles, was das Herz begehrt. Man kann sich mit einem leckeren Mangoshake an den Strand plazieren, die Füße  im puderzuckerartigen Sand vergraben und dem Mond beim Wandern zusehen. Im Hintergrund Bob Marley.

Heute ist es leider etwas bewölkt. Am Morgen haben wir ein paar Sonnenstrahlen aufgefangen. Wir sind dann heute einmal umgezogen: Dave`s Straw hat Inn. Ist vom Lonely Planet Reiseführer empfohlen. Wir haben hier Walk InnPreise für die Hälfte bekommen. Die Angestellten sind mega freundlich und man fühlt sich gleich wie zu Hause.

Wir werdengleich unsere Wäsche abgeben und dann zur Bootstation eins wandern. Dort liegt "Johna`s Fruitshake". Best Fruitshake ever!

Liebe Grüße und bis später!

Bilder Boracay: Strandeindrücke - leider mit Wolken