Donnerstag, 15. März 2012

Relaxing and Touring


Die letzten Tag haben wir entweder mit beaching oder mit Ausflügen zu Wasserfällen verbracht. Die Ausflüge haben uns meist längere Fahrzeiten über Buckelpisten beschert und waren daher naturgemäß von eher ruhigen Tagen abgelöst. Auch heute tut mein Rücken noch ganz schön weh. Wir haben jetzt insgesamt zwei Wasserfälle besucht. Rainer hatte sie uns empfohlen und den Weg beschrieben.

Der erste lag vor der Stadt Santa Fe. Wir sind mit unseren Rollern hinter einer längeren Brücke nach rechts in Richtung Inselzentrum eingebogen. Dann über unbefestigte Sandstraße ein Stück den Berg rauf und dann 25 Minuten zu Fuß. Da Sonntag war, konnten wir einigen Philippinos bis zum Wasserfall folgen. Er ergoß sich von einer ca. 15m hohen Felswand über mehrere Kaskaden in ein schönes Becken. Leider lag es im Schatten und hat uns nicht so zum Baden eingeladen. Dafür war es spannend, den Jugendlichen zuzuschauen, die mit verwegenen Rückwärtssalti von der Felswand in die Becken sprangen.

Danach ein Tag mit Massagen. Eine kostet hier 300 PHP. Eine Pediküre 50 PHP. Gleichzeitig erfährt man von der Masseuse den neuesten Inseltratsch. Meine Nägel sind jetzt knallrot.

Gestern waren wir bei den Lakting Wasserfällen. Die sind ca. 3 km hinter der Stadt Santa Fe. Wir haben an der Grundschule der Stadt Taglobo angehalten. Dort haben wir einen Guide organisiert, der uns auf einem abenteuerlichen Weg, den wir niemals selbst gefunden hätte, gen Berg und Wasserfall führte. Es war erbärmlich heiß und ich hatte kleine Hitzebläßchen überall an den Schultern. Dafür war unser Führer sehr fürsorglich, Er begutachtete jeden Stein, ob er auch fest saß,um einen Sturz zu verhindern. Er führte uns über abgezäunte Wiesen mit Wasserbüffeln und Kühen und durch Bananenplantagen und Reisterrassen. Kurz ehe ich endgültig die Nase voll hatte, haben wir den Wasserfall erreicht.

Er strömte durch eine kleine Schlucht. Es hatten sich mehrere kleine Becken gebildet, in denen man mal mit mehr oder weniger Kraxelei eine Abkühlung genießen konnte. Aber an ungestörtes Abkühlen war nicht zu denken. Schon nach kurzer Zeit hatten sich 28 Kinder um uns geschart, die uns bestaunten. Wir waren dort angekommen, wo man noch nie einen Weißen gesehen hatte. Komisches Gefühl. Wir waren auf Boracay letztendlich ungestörter. Witzig. Aber alle waren sehr freundlich. 

Auch auf der Bikefahrt hört man über all: „Hey Joe! I love you! Whats your name!“. Die Begrüßung, die aus der Zeit der Amerikaner übrig geblieben ist. Hühner huschen samt Kücken über die Straße. Schweine suhlen sich in Schlammgrube, Ferkel wühlen neben der Straße im Laub. Menschen auf Reisfeldern bei der Ernte. Wasserbüffel und neben ihnen weiße Reiher, vor der atemberaubenden Landschaft. Hat man Hunger, steigt man vom Bike und tut sich an den Spießen der Straßenküche gütlich: Hühnerleber, Hühner- und Schweinefleisch. Überall kann man sich völlig frei bewegen. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.

Die Strecke mit den Bikes zur Villa zurück schien immer länger zu werden. Irgendwann verspannt sich die Schultermuskulatur und jeder Stein scheint ein persönlicher Anschlag zu sein.

Heute haben wir nur entspannt. Es war ein sehr heißer Tag. Erst der Abend bringt angenehme Abkühlung. Es weht ein starker Wind und die See bricht sich mit hohen Wellen am Strand. Eine angenehme und willkommene Abkühlung. Der gestrige Tag hat zu unangenehmen Kopfschmerzen geführt. Zu viel Sonne.
Dafür haben wir am Abend die schönsten Sterne gesehen. Ehrlich gesagt habe ich noch nie so viele klare Sterne gesehen, wie Puderzucker über den Himmel gestreut. Man konnte die Ausläufer der Milchstraße erkennen. Wir sind mitten auf dem Heimweg alle erstarrt stehen geblieben und haben ehrfürchtig hinauf in den Himmel gestarrt. Dazu das Zirpen der Zikaden und der weit hallende „Gecko“ Ruf. Jeder, der schon mal in den Tropen war, weiß, welches Geräusch ich meine. Der Gecko hat sich seinen Namen selbst gegeben.

Vielleicht ahnt man beim Anblick der Sterne, wie weit wir wirklich von zu Hause weg sind. Wir sind weit entfernt von jeder Konsumgesellschaft, leben neben Menschen, die in Bambushütten schlafen und sich an der Dorfquelle waschen. Sie lachen trotzdem. Und man darf sich das nicht falsch vorstellen. Die kleinen Bambushütten sind gepflegt und von kleinen, bunten Gärten umgeben. Die Prioritäten verschieben sich. Manches scheint für uns so wichtig zu sein, was doch tatsächlich gar keinen Wert hat. Und am Ende bleibt nur das Geräusch der Wellen in der Nacht übrig. Das Geräusch der Wellen, dass uns sanft in den Schlaf wiegen würde, hätte nicht unser Moskitonetz irgendwo ein Loch!

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